Warum sollte die Knochendichte bestimmt werden ?
Im Laufe des Lebens verändert sich der Körper und der Stoffwechsel des Menschen. Auch der Stoffwechsel der Knochen ist betroffen.
Das menschliche Skelett besteht aus über 200 einzelnen Knochen. Jeder einzelne Knochen hat eine spezielle Funktion und muss vom Körper ständig „gewartet“ werden. Es handelt sich um ein lebendes Gewebe, welches vom Körper in kleinen Bauabschnitten unentwegt ab- und sofort wieder aufgebaut wird.
Belasten wir unsere Knochen durch Bewegung und Sport mehr, reagiert der Körper mit einer Verstärkung der benötigten Knochen. Mangelt es an Bewegung und Belastung, spart sich der Körper die Energie zum Knochenaufbau. Dieses Phänomen zeigt sich z.B. schon nach Entlastungen aufgrund einer Gipsbehandlung des Armes oder nach einer Entlastung des Beines nach einer Operation.
Der Knochenstoffwechsel befindet sich normalerweise im Gleichgewicht zwischen Ab- und Aufbau. Dieses Gleichgewicht kann durch unterschiedliche Ursachen gestört werden:
Am häufigsten:
- hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren
- fortgeschrittenes Alter
Seltener:
- Medikamente (längere Kortisontherapien, längere Heparintherapien und viele mehr)
- Mangelernährung, auch Magersucht
- rheumatische Erkrankungen
- entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa
- hormonelle Erkrankungen
Wenn das Gleichgewicht des Knochenstoffwechsels aufgrund o.g. Ursachen aus den Fugen gerät, kommt es zu einer Reduktion der Knochendichte durch des gesteigerten Abbaus der Knochengewebes. Der Aufbau kommt nicht hinterher. Es ergibt sich eine Negativbilanz.
Diese Veränderungen führen im Verlauf zu einem Knochenschwund, auch Osteoporose genannt.
Die dünneren und schwächeren Knochen sind weniger stabil und können auch bei Stürzen, Überlastungen oder spontan brechen.
Betroffen sind meistens die lasttragenden Knochen des Körpers. Es können Brüche der Wirbelkörper eintreten, die im Verlauf der Erkrankung zu massiven Fehlhaltungen der Wirbelsäule (Witwenbuckel) und starken Rückenschmerzen führen können. Weitere häufige Knochenbrüche betreffen den Oberschenkel, das Becken, den Oberarm oder das Handgelenk.
Vor einigen Jahren wurde die Diagnose einer Osteoporose anhand der Röntgenbilder, der Krankheitsgeschichte und dem Vorhandensein von Knochenbrüchen gestellt. Heute muss nicht bis zum ersten Knochenbruch gewartet werden.
Moderne Diagnose durch Knochendichtemessung
Heutzutage kann eine mögliche Abnahme der Knochendichte frühzeitig erkannt und der Schweregrad bestimmt werden. Die ausgereifteste Methode der Knochendichtemessung, die Dual Energy X-Ray Absorptiometry (DEXA oder DXA), bieten wir Ihnen in unserer Praxis an.
DXA-Messung
Bei der DXA-Messung werden zwei unterschiedlich starke Energiestrahlen nach dem Durchtritt durch den Knochen gemessen. Je nach Knochendichte kommt es zu einer mehr oder weniger starken Abschwächung der Energiestrahlen. Der Goldstandard ist eine Messung im Bereich der Lendenwirbelsäule und im Bereich des Oberschenkelhalses.
Vorteile der Knochendichtemessung nach DXA-Methode:
- international anerkannter Goldstandard
- nicht invasiv und schmerzlos
- Ergebnis nach wenigen Minuten
- im Vergleich zu einem Röntgenbild deutlich geringere Strahlenbelastung
- geringe Kosten
- Verlaufskontrollen und Kontrolle der eingeleiteten Therapie
Wer sollte eine Knochendichtemessung durchführen lassen ?
- alle Frauen über 65 Jahre
- Frauen in oder nach den Wechseljahren, welche einen Knochenbruch erlitten haben
- Patienten, welche sich einer längeren Kortison- oder Hormontherapie unterziehen müssen
- Patienten mit einer chronischen Nierenschwäche
- Patienten bei denen ein unklarer Knochenbruch eingetreten ist
Wenn die Knochendichte abnimmt, stellt sich die Frage der Therapiemöglichkeiten einer Knochenschwäche oder Osteoporose.
Durch den frühzeitigen Nachweis einer Veränderung der Knochendichte, reichen oft eine ausführliche Aufklärung und Beratung über
- die Lebensführung
- die Anpassung der Ernährung
- eine entsprechende Ernährungsergänzung
Bei bereits vorliegender Osteoporose sollte nach internationalen Leitlinien eine entsprechende Therapie eingeleitet werden. Hier stehen unterschiedliche Therapien zur Verfügung:
- Bremsen des Knochenabbaus mit Bisphosphonaten
- Regulation des Knochenstoffwechsels mittels monoklonaler Antikörper (Denosumab)
- Hemmung des Knochenabbaus mittels selektiver Östrogen-Rezeptor-Modulatoren (SERMs)
Die Therapie sollte im Verlauf regelmäßig kontrolliert und je nach Befund angepasst (intensiviert oder reduziert) werden.
Sprechzeiten
Mo – Fr: 8:00 – 12:00 Uhr
Mo – Do: 14:00 – 17:00 Uhr
und nach Vereinbarung